Bereits im 13.Jahrhundert wird in Straßburg der Hellefeger genannt,1481 auch als Kemmetfeger erwähnt. In Frankfurt/M. finden wir 1479 den ersten Schornsteinfeger, und am 25.November 1583 wird in Berlin der erste Vertreter der schwarzen Zunft mit einer Besoldung von 50 Talern eingeschrieben.

Die Entstehung seines Gewerkes hing vom Aufkommen einer mehr oder weniger geschlossenen Feuerstelle, dem Herd, Kamin oder Ofen und damit des Rauchfangs, ab. Bei vorwiegender Holz- und Fachwerkbauweise hatten viele Häuser aber überhaupt keine Schornsteine, sondern nur einfache Rauchabzüge. Ein Edikt vom 27.Oktober 1777 verbot die bis dahin auch keineswegs seltenen hölzernen Schornsteine.

Die meisten Hausbesitzer reinigten ihre Schornsteine selbst, so dass gelernte Schornsteinfeger bis zu Beginn des 18.Jahrhunderts nur in den Städten ein größeres Betätigungsfeld fanden. Weil damals recht enge Kamine gebaut wurden, brauchte man zum Reinigen besonders behende, schmalbrüstige Buben, die sich durch den Schacht zwängen konnten. Ein Bericht aus dem Jahr 1792 vermerkt:" Man sieht ganze Trupps dieser kleinen, schwarzen Brut durch die Straßen ziehen, gewöhnlich von einem Gesellen geführt, der als Unterscheidung seines Ranges einen Hut trägt."

Als jenen Hut ist der Zylinder anzusehen, der etwa vor zweihundert Jahren aufkam. Anfänglich noch höher und nach oben verjüngt, hatte er einen sehr breiten, gewellten, nach vorn und hinten geneigten Rand. Der Zylinder ist, wenn man so will, ein erstes Stück Arbeitsschutzbekleidung des Schornsteinfegers. Er schützt beim Ausstieg durch Dachfenster und Bodenluken, die vom Wind mitunter wieder zugeschlagen werden können. Außerdem fungiert der Zylinderrand als Regenrinne. Das Gewebe der Zylinderhaut (Felbel) ist besonders dicht ,sowie staub- und wasserabweisend. Daraus wurden auch die Schornsteinfegerkäppies gemacht. Mussten die Essenkehrer früher noch mit dem Reisigbesen über Kopf den Ruß im Kamin abfegen, trugen sie dabei das Käppi. Der Zylinder blieb vor dem Schornstein stehen, in ihm waren Frühstück und Schreibzeug untergebracht. Zu Ostern war es auf dem Lande üblich, dass die Hausfrau dem schwarzen Mann zum Dank ein paar Eier in den Zylinder legte.

Nachdem der Schornsteinfeger den Kamin gereinigt hatte, war erst einmal die hiervon ausgehende Rußbrandgefahr gebannt. Man pflegte zu sagen "Zum Glück war der Schornsteinfeger hier". Daraus entwickelte sich die Tradition als Glücksbringer, denn auch heute heißt es noch "Zum Glück gibt`s den Schornsteinfeger"

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